07.06.2011

Rückwärts gehen

Gefühle wie Gewitterwolken
Heute ist mir etwas Seltsames passiert. 
Mein Wecker riss mich jäh aus dem Schlaf und ich bekam kaum meine Augen auf, geschweige denn meinen Geist in einen wachen Zustand. Die Luft in meinem Zimmer war schon so drückend, dass ich nicht gerade mit Begeisterung aus dem Bett sprang. Für Lüften war es schon zu spät. Vorboten eines Gewitters, das sich gen Abend donnernd und grollend über Hamburg entladen würde. Eine wohlige Dusche und ein milder Kaffee weckten dann doch meine Lebensgeister und ich verließ pünktlich das Haus. 

Da roch es auf meiner Straße wie Metuchen. Der sich langsam erwärmende Asphalt, die bleierne Luft vermischt mit dem noch feuchten Gras, ich weiß es nicht. Es roch wie Metuchen. Und auf einmal ist der Duft von Metuchen nicht nur eine langsam verblassende Erinnerung, sondern ein fehlendes Teil eines großen Ganzen.

Das Gefühl innerer Zerrissenheit ist eine Momentaufnahme des Seins und stellt dieses urplötzlich und kurzzeitig in Frage. Zerrissenheit ist dabei negativ zu verstehen und als solche ein unausweichlicher Prozess der Gefühlswelt, der ab und an heimtückisch zuschlägt und den Betroffenen unverhofft paralysiert. Das kurz aufbäumende Verlangen nach einem nicht vorhandenen Zustand. Oder anders formuliert: 

Und plötzlich hatte ich Heimweh, obwohl ich zuhause war.

4 Kommentare:

Pablo hat gesagt…

Sommergewitter <3

Anonym hat gesagt…

sehr schön der letzte Satz, gefällt mir! Ist der von dir? Wenn ja: Hut ab! Wenn nein: gut kopiert ;-)

Anonym hat gesagt…

sehr schön der letzte Satz, gefällt mir! Ist der von dir? Wenn ja: Hut ab! Wenn nein: gut kopiert ;-)

Lisa hat gesagt…

Lieber anonymer Leser,
danke für dein Kommentar ;) Wenn ich schon anderer Leute Gedankengut klaue, dann würde ich es dementsprechend auch kennzeichnen!

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