30.10.2012

Aus gegebenem Anlass

















29.10.2012

Hi Darling

Manchmal fragt man sich: Warum hab ich das getan? Nicht auf die bereuende Art und Weise wie: Oh nein, warum habe ich das getan? Sondern einfach: Warum habe ich mich dafür entschieden? Warum bin ich jetzt in Braunschweig und nicht mehr in Hamburg oder in Berlin, Köln, München oder Freiburg. Warum Braunschweig? Die Frage lässt sich nicht in ein paar kurzen Sätzen beantworten oder niederschreiben. Aber ich versuche es mal so: Es ist ein Gefühl und es ist ein Satz, der hilft zu verstehen. Der Satz lautet: Ich bin hier, weil ich hier sein möchte. Das klingt zunächst simpel. Aber denken wir einmal darüber nach: Ich bin hier, weil ich hier sein möchte. Dieser Satz muss gar nicht auf einen Ort beschränkt sein. Man kann ihn erweitern oder gedanklich mit seinen eigenen Inhalten füllen.

Ich studiere, weil ich lernen möchte.
Ich fotografiere, weil es mir Spaß macht.
Ich arbeite hier, weil ich mich für den Beruf entschieden habe.
Ich verbringe Zeit mit ihr/ihm, weil ich mich dabei wohl fühle.
Ich koche, weil ich Essen liebe.
usw.

Der Satz hilft vor allem in Situationen, sie besser zu meistern. So zum Beispiel am Ende meiner Bachelorarbeit, wo nicht nur sie, sondern auch ich am Ende war, habe ich mir irgendwann gesagt: Ich bin hier, weil ich hier sein möchte. Ich habe Volkskunde studiert und wusste, am dicken Ende wartet die Abschlussarbeit. Take it or leave it. Das ist nun mal so. 

Ich wohne jetzt seit ungefähr drei Wochen hier. Meine Wohnung ist wunderschön und es gibt nur noch zwei Kleinigkeiten, die mir zur Zeit fehlen: Ein vernünftiges, schönes Holzrollo und eine meinetwegen unvernünftige, ebenso schöne Deckenlampe. Bei erstem weiß ich, was ich will, bei zweitem tue ich mich in der richtigen Auswahl etwas schwer. Es könnte jedoch gut möglich sein, dass daraus ein weiteres DIY Projekt wird (Projekt Kronleuchter). Ja. Meine Straße jedenfalls ist cool. An dem einen Ende befindet sich mein neues Stammhallenbad, dass den Charme einer siebziger Jahre Ranzbude ausstrahlt, aber durchaus sehr attraktive Väter mit ihren Söhnen beherbergt (mittlerweile schaue ich ja eher den Vätern hinterher und da war heute einer.. man oh man, ich wäre ausversehen fast gegen den Beckenrand geschwommen). Bei mir gegenüber gibt es die bestimmt sehr schöne Alkoholikerkneipe Alt Bremen, nebenan einen tollen Kiosk, der am Wochenende bis zwei Uhr geöffnet ist und bei dem es auch selbstgemachtes türkisches Essen gibt (muss ich nächste Woche unbedingt mal ausprobieren). Ferner gibt es hier eine Yoga-Schule, eine Dönerbude, einen hippen Friseur, einen Blumenladen, einen Croque Imbiss und eine Tanzschule, die noch weniger Charme versprüht als unser aller Elend damals in Peine mit 14. Und am anderen Ende der Straße beginnt der Botanische Garten und die Oker plätschert vor sich hin. Kurzum: Es ist schön hier. Und jetzt bin ich müde und habe plötzlich keine Lust mehr zu schreiben und gehe lieber schlafen. Werde das morgen noch etwas genauer ausführen. Bis dahin, schlaft gut. Over and out.

26.10.2012

Zeichen

Ich war bei Parco Pizza essen, habe mir im Mexicana von der Kellnerin den Rücken streicheln lassen, habe im Wild Geese dem irischen Sänger zugehört, mich vertragen, einen kleinen Nebenjob ergattert und im Drogeriemarkt beim Schloss Mädchenkrams eingekauft. Mein Fahrrad ist hier, meine portugisiesche Schale ist hier, der Orangenbaum umgepflanzt und heute ist eigentlich der Tag, an dem ich Bescheid kriegen soll, was mit meiner beruflichen Zukunft passiert. Ob ich mich eingelebt habe? Kann ich das nach drei Wochen behaupten? Ich fühle mich wohl, das kann ich behaupten. Ich habe in meiner Nachbarschaft kleine Lädchen entdeckt, den Theaterpark ins Herz geschlossen, die umliegenden Supermärkte inspiziert und bin heute Abend zum Kochen verabredet. Gestern war ich Weinchen trinken und das nur über die Straße. Weil hier gefühlt ziemlich viel nur über die Straße ist oder ein paar Blocks entfernt. Gute Entscheidung getroffen. Falls es was Neues gibt, werde ich es kundtun. 

21.10.2012

Theaterpark

Was für ein Herbst, was für ein Herbst! Impressionen eines Spazierganges durch meinen Park.











































18.10.2012

Hi.



























Braunschweig Prinzenpark, sonnig, 19 Grad. Ja man! Ich habe das Assessment Center überstanden. So lange, im Prinzip seit Januar, habe ich auf diesen Tag hingefiebert und dann war gestern um 17 Uhr Schluss. Um neun Uhr kam der Chef und hat uns Volo-Kandidaten begrüßt. Anschließend hatte ich dreieinhalb Stunden Zeit, eine Reportage über das Braunschweiger Schloss zu schreiben. Ich entschied mich für die Stadtbibliothek, die mich im Übrigen ziemlich überzeugt hat, sodass ich heute oder morgen mal losziehe, um mir einen Ausweis anzulegen. Die Bib ist riesig, lichtdurchflutet, es gibt viele kleine Sitzecken und natürlich Unmengen an Romanen, Sachbüchern, DVDs und CDs, ab und zu werden Ausstellungen und Lesungen veranstaltet. Ganz viele Synapsenreize für den Hirnschmalz. So lob ich mir das. Für 12 Euro im Jahr. Na jedenfalls war ich dann die erste, die nach dem Mittagessen das Vorstellungsgespräch hatte. In einem Konferenzraum mit dem Chefredakteur, dem Vize und der Volo-Beauftragten - wenn ich das richtig verstanden habe. Fast eine Stunde wurden ich und mein Leben unter die Lupe genommen, sollte ich Kritik am Blatt äußern, Vorschläge bringen und musste mich behaupten. Abschließend wurde ich in einen Raum gebracht, wo ich 45 Minuten für einen Wissens- und Bildertest Zeit hatte. Ein paar knackige Fragen waren schon dabei, die ich nicht beantworten konnte und ein paar Leute habe ich noch nie in meinem Leben gesehen, aber im Großen und Ganzen hat mein Hirn mich nicht im Stich gelassen. In zehn Tagen kriege ich Bescheid, ob ich ab Januar endlich einen Volo-Platz habe (und Kohle verdiene) - oder nicht. Bis dahin gibt es wirklich gerade nichts Entscheidendes, worauf ich mich vorbereiten muss oder was ich zu tun habe. Das ist, um es mit einem Wort auszudrücken: Herrlich. 20 Grad, Braunschweig, und ich habe frei. Die Erkältung ist auch fast ausgemerzt. Es könnte schlechter laufen momentan. Abschließend noch ein kurzes Protokoll des gestrigen Telefonats mit Oma.

Ich: Wenn ich den Job kriege, verdiene ich endlich Geld! Als Erstes kaufe ich mir dann neue Unterwäsche.
Oma: Ja und kauf dir auch mal ein Unterhemd.
Opa (von hinten in den Hörer): Und nicht immer nur diese Bindfäden durch den Hintern!

In diesem Sinne, gönnt euch ein kühles Alster, genießt den Indian Summer. Over and out.

11.10.2012

und deswegen


Ein sehr schöner Vortrag, wie ich finde. Danke Pablo für den Link. Watts spricht etwas an, das viele  immer wieder vergessen und an das man sich doch erinnern sollte: Was wäre, wenn es nicht ums Geld ginge? Ein wichtiges Gedankenspiel. Mir taten diese kleinen drei Minuten gut, wo ich es doch momentan ein wenig mit der Angst zu tun bekomme. Also, hört es euch ruhig mal an und denkt über die Frage nach. Würdet ihr den gleichen Job machen, wenn Geld keine Rolle spielte? Erfüllt euch eure Arbeit, mit der ihr euch mindestens acht Stunden am Tag beschäftigt oder ist es nur Mittel zum Zweck? Einen schönen, besinnlich herbstlichen Donnerstag wünsche ich all denen, die gesund sind und was vom Tag haben und Leuten wie mir: Zügige Besserung (und ordentlich heiße Zitrone trinken). Over and out.

P.S.: Gestern ein schönes Interview bei ZEIT Kultur gelesen und folgendes Zitat finde ich in diesem Zusammenhang recht passend:

Das inspirierende Interview (mal abgesehen von dem esoterischen Talmud und Quantenphysik Gequatsche) findet ihr hier.

P.P.S: Tja, und ich mache auch etwas, das mich niemals reich machen wird, aber mir Spaß macht und einigen anderen offensichtlich auch! Whoohoo und danke schön für das Interesse an meinem kleinen, bescheidenen Leben :)


10.10.2012

Gaumenfreuden



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