31.05.2012

Lisas liebes Leben

Am 29. Mai 2011 erschien der erste Artikel auf diesem Blog. In meinem ersten Post schrieb ich:

Ich sage ja immer: Neues Leben, neues Glück! Nun ja, ich muss mich revidieren. Neue Notizen zu alten Gedanken:

1. Man hat nur ein Leben.
2. Das Glück sollte nicht in der Zukunft liegen.
3. Das Glück liegt in der Gegenwart (auch wenn man mal auf der Schattenseite lebt).
4. Auf die Zukunft warten macht nicht glücklich.
4. Sich der Gegenwart bewusst werden und anfangen zu genießen. Jetzt. Nicht morgen.

Was ist seitdem passiert? Meine kleine, narzisstische Seite wurde über Achtundzwanzigtausendmal angeklickt. Das finde ich schön. Es gab gute Berichte, die ziemlich beliebt waren, Kommentare hervorriefen und "gefällt mir" Klicks bei Facebook erzielten. Meist waren das Posts, die einen zynischen, einen leidenschaftlichen oder einen klugen Unterton hatten. Und es gab weniger gute, die alsbald in der Bedeutungslosigkeit des großen, weiten Internets verschwanden. Nach einem Jahr und 141 mal langen, mal kurzen Beiträgen aus meinem bescheidenen Leben habe ich immer noch Spaß daran, mir ab und zu was von der Seele zu schreiben, das dann mir bekannte und teilweise auch unbekannte Leute lesen. 
Trotzdem oder gerade weil ist gerade ziemlich viel im Umbruch. Ich plane eine Um- wenn nicht Neugestaltung mit besserem Design, und besserer Ordnung. Und ich muss mir überlegen, wo es inhaltstechnisch in nächster Zeit hingehen soll. Ein wenig stärkere Strukturierung tut dem ganzen vielleicht ganz gut. Na jedenfalls bedanke ich mich sehr für die treue Leserschaft, die im Kern vielleicht nicht aus so vielen Leuten besteht, aber so um die 30 sind es ja dann doch, die täglich vorbei schauen, und so auf ihre Weise hallo sagen! Es erstaunt mich doch immer wieder, wie das hier so alles ganz prima läuft. Ihr könnt gespannt auf neues sein (so Ende des Sommers ungefähr). 
Zur Feier des Einjährigen genehmige ich mir gerade genüsslich ein Gläschen Rotwein und werde dann ins Bett und dem Regen noch ein bisschen lauschen. Dankeschön an euch alle und weiter gehts demnächst in alter Frische mit ein bisschen Abschlussarbeitsangst im Nacken! 
Und am Ende noch dieses, ja inspirierende Video als universelles: Cheers!



26.05.2012

Hammer Grillen und Joey


Gestern trafen wir uns zum Grillen im Hammer Park. Schön erstmal mit Jan, Rucksack und Grillgut einmal um die Alster gehechtet - elegant auf meinem Bike, versteht sich. Die Strecke ist ein Träumchen, sind wir doch am östlichen Alsterufer entlang gefahren. Nach einer guten Stunde, mit Zwischenstop im Supermarkt, waren wir dann auch da, mein Tshirt durchgeschwitzt, aber sei es drum und der Abend startete mit dem guten Biowein von Penny (der ist wirklich lecker). Wir waren nicht die einzigen Griller an diesem wunderschönen Tag und so lernten wir Joey kennen, die coolste französische Bulldogge, die ich je gesehen habe. Hier ein paar Eindrücke vom Hammer Grillen im Hammer Park.


Natürlich ist er irgendwann zu uns rübergekommen, weil wir auch einfach die geileren Würste hatten. Die anderen Fotos bleiben vorerst unter Verschluss. Resümierend lässt sich aber feststellen, dass ich relativ mäßig ins Reich der Lebenden zurück gekommen bin, denn nachdem es dunkel geworden ist und selbst unser Miniaturlagerfeuer nichts mehr gebracht hat, sind wir noch zu Julia und Nils rüber gegangen und haben dort bis halb 4 verweilt (und wahrscheinlich deren ganzen Flaschenvorrat an Pernod und Rotwein aufgebraucht). Toller Abend jedenfalls und es scheint kein Ende in Sicht, was das Wetterchen hier in Hamburgo betrifft, wir können es selbst alle gar nicht so recht fassen. Irgendwie fehlen einem ja die Wolken schon fast. In diesem Sinne: Beenden wir den Post doch mit dem wunderbaren Reinhard Mey, denn ihm ist nichts mehr hinzuzufügen. Over and  very sonnig out.


24.05.2012

Performanzen Pomeranzen

Es gibt schon lange die Idee, dass wir alle Theater spielen. Jeder Mensch spielt eine Rolle und gibt vor, etwas für jemanden zu sein. Damit, ganz grob gesagt, beschäftige ich mich in meiner Bachelorarbeit. Genauer geht es um den Akt der Inszenierung und Performanz in einem italienischen Supermarkt. Das ist - gottseidank - ziemlich interessant. Und während ich das Foto von dem jungen Burschen so angucke (er möge es mir verzeihen, dass ich es ungefragt hochgeladen habe), glaube ich, dass alle Jungs gern Cowboys wären. Moderne Cowboys zwar ohne Pferd und Prärie, aber eine gewisse Affinität zu Freiheit, Einsamkeit und sehnsüchtige Blicke in die Ferne lassen sich kaum bestreiten. Und wenn dann noch irgendwo ein Lagerfeuer entzündet wird. Andersrum würde wohl jedes Mädchen heimlich gern eine Prinzessin sein. Zwar eine moderne Prinzessin ohne Pink, Schloss, Frosch und den ganzen Scheiß. Doch möchte sie wohl auf Händen getragen und umsorgt werden. Nun frage ich mich, ob da nicht eine himmelschreiende Diskrepanz zwischen diesen Beobachtungen liegt: Widerspricht sich demnach nicht der zweite Wunsch von Cowboy und Prinzessin, gemeinsam alt und glücklich zu werden? Können so frappierend unterschiedliche Wertvorstellungen überhaupt zusammen gebracht werden oder rennen Cowboy und Prinzessin einem Ideal nach, welches in der Form nicht mehr existiert? Oder ist es gar so, dass die Ideale als solche, nämlich Cowboys und Prinzessinnen zu sein, längst überholt sind und wir letztlich doch nicht mehr und nicht weniger als kleine monogame Tierchen auf der Suche nach unserer besseren Hälfte - Scheiß auf Cowboy und Prinzessin - sind? 

Tja, das sind so Gedanken, die ich mir mache, während ich einen Text über den Performanzbegriff von Victor Turner durcharbeite. Darüber denke ich schon eine Weile nach, etwas tiefer, seit ich mich länger mit diesem Autor unterhalten habe (habe ihn als Gast betreut). Der hat nämlich zu mir gesagt, dass dieses ganze Freheitsgerede der so genannten Cowboys auch nur ein oktroyiertes Bildnis ist, dem die meisten Männer versuchen, gerecht zu werden und dabei ihr (unmännliches) Bedürfnis nach Geborgenheit und Liebe beiseite schieben und so Gefahr laufen, stets unglücklich auf der Suche nach sich selbst durch die Welt zu irren. Nichts für ungut, die Sonne scheint, aber ich mache mir halt so meine Gedanken. Ob unsere ganze Gesellschaftsordnung sich nicht ziemlich verquer entwickelt. Egal, vielleicht wollte ich ja auch nur von meinen blauen Haaren ablenken. Der Fotograf dieser Fotos ist übrigens mein Opa. Und wenn es demnächst regnen sollte, zeige ich hier ein paar Werke dieses tollen Autodidakten. Im Besitz der Kamera bin nun übrigens ich. Sie ist mehr als 40 Jahre alt und ich liebe sie sehr.

Pardon my Looks!

Schlaflos in Hamburg. Vergangene Nacht wälzte ich mich unruhig von einer auf die andere Seite. Das Bettdeck erst über ein Bein geschlagen, dann aus dem Bett geschmissen, wieder hochgeholt, die Luft stand, mir war heiß, ich konnte nicht schlafen, ich grübelte, Augen zu, Handy leuchtet auf. Wieder wach. Augen zu, ein Knarzen, ein Mörder? Wieder wach, das Shirt klebt an meinem Körper fest, dieses Dachgeschosszimmer macht mir zu schaffen. Um halb 4 seufzend aufgestanden, die Decke weggepfeffert und erstmal ordentlich gelüftet. So saß ich eine halbe Stunde schlaftrunken am Fenster und schaute in die heruntergekühlte Nacht hinaus, der Steindamm war verhältnismäßig still, eine leichte Windbrise verhalf zu etwas Hitzelinderung. Um 4 wieder zurück ins Bett. Handy leuchtet wieder auf. Groupon. Dass die auch immer nachts kommen. Brille vom Nachtschrank hergefummelt, angestrengt auf dem Handybildschirm den Button zum Newsletter abbestellen gesucht. Newsletter Hamburg abbestellt. Seufzend auf die andere Seite gedreht. Wieso sehe ich nur ein Fenster hell? Linkes Auge zugehalten, komisch. Rechtes Auge zugehalten, da sehe ich mehr. Links, rechts, links, rechts. Auf dem rechten Auge ist ein Punkt, wo ich nichts sehen kann. Panik. Mitbewohnerin wecken? Die lernt gerade das Auge. Habe ich Grauen Star? Scheiße. Es ist kurz nach 4, ich werde heute Nacht schon nicht erblinden. Stöhnend auf die andere Seite gewälzt. Halb 5. Handy leuchtet auf. Groupon Newsletter Reisen. Brille raus, Newsletter abbestellt - wo ich das Handy gerade in der Hand habe: Erstmal ein bisschen auf den einschlägigen Seiten gesurft. ENDLICH auf eine Lösung gestoßen. Wer mich kennt, weiß, dass mir meine Haare nicht wirklich heilig sind. Mal braun, rot war ich auch schon, kurz, lang, mittel, lang, mittel, braun, blond, dies, das. Zur Zeit suche ich nach einer Lösung, die Haarspitzen bunt zu färben ohne gleich beim nächsten Vorstellungsgespräch herausgeworfen zu werden. Ich finde bunte Haarspitzen ganz schön funky, aber als ich Selda ein Bild gezeigt habe, hat sie mir einen Vogel gezeigt und gesagt: Nein Lisa, das ist auf gar keinen Fall schön, ich bringe dich um, wenn du das tust, und deine Mutter auch!

Gut. Im End Effekt habe ich es dann sein lassen. Von zwei Menschen aufgrund der Haarfarbe umgebracht zu werden (soll es alles schon gegeben haben). Zurück zur Nacht. Gegen kurz vor 5 fand ich also die Lösung und bin dann auch tatsächlich eingeschlafen, eben aufgewacht und sofort getestet. Ich finds ehrlich gesagt ziemlich gut. Jetzt brauche ich nur noch ein paar schönere Farben und die nächste Feier kann gern kommen.

Over and sonnig out.

22.05.2012

Nebenjobs III

Nun sitze ich hier in meinem Büro im vierten Stock, Haus 15 in Lokstedt. Das Thermometer misst 27 Grad Raumtemperatur. Auf dem Flur steht ein Tablett voller Natas und Erdbeeren (Chefin hat heute Geburtstag) und gleich gehe ich runter zu meinem sehr netten Gast Michael Wigge und quatsche noch ne Runde mit ihm über seine Weltreisen (vielleicht kann er mir ja einen Tipp geben, wie ich mich von einem Apfel zu einem Gebrauchtwagen hochtausche - bis Juli) und dann kommt auch schon der Esel, auf dem er reiten soll, von dem er aber nichts weiß. Ich werde den Tiermenschen gleich fragen, ob ich auch eine Runde auf dem Esel reiten darf.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: Ich liebe diesen Job, wirklich. Zwar verpasse ich den Abend im Freibad am Stadtpark mit Juli und Pips, aber dafür habe ich, meiner Meinung nach, wirklich einen der besten Nebenjobs, die man haben kann und ich bin wirklich unendlich traurig, dass ich nur noch einen Monat hier arbeiten werde (und trotzdem freue ich mich auf das, was danach die Zukunft bringt). Ich werde bei meiner nächsten Schicht mal probieren, alle Gäste, die ich im Laufe der Zeit betreut habe, zusammen zu kriegen und vielleicht fallen mir dann noch ein paar Geschichten ein, die ich mit denen erlebt habe.

So, das wars erstmal für jetzt, ich geh wieder runter zum Studio. Einen wunderschönen Feierabend wünsche ich all denen, die ihn jetzt schon mit nem kühlen Bier genießen können!

14.05.2012

Oma macht den Scheiß nicht mehr mit

Seit geraumer Zeit - wir sprechen hier von Monaten - ist mein Führerschein verschwunden. Ich weiß nicht, wie lange er schon weg war als ich es bemerkt habe. Einen Führerschein nimmt man ja in der Regel nicht einfach aus dem Portemonnaie - so auch ich, eigentlich. Ich kann mich nicht daran erinnern, jedenfalls ist er seit Monaten weg. Mir ist das relativ egal, schließlich war ich auf dem Foto 15 und sowieso kaum noch zu erkennen. Aber meiner Oma ist das nicht egal. Gar nicht. 

Seit Monaten (seit ich so blöd war, ihr zu erzählen, dass mein Führerschein weg ist) sitzt sie mir im Ohr, wie gefährlich das ist, wenn was passiert, wenn mich die Polizei anhält und überhaupt und generell macht man sowas nicht und ich solle sofort einen neuen beantragen. Sofort! Ich habe jedoch immer noch die Hoffnung, dass er mir irgendwo irgendwann einmal aus irgendeiner Hosentasche fällt. Leider ist das bis jetzt nicht geschehen und ein bisschen beruhigt es mich ja auch, dass ich nicht die einzige bin, die seit Monaten ohne unterwegs ist. 

Als ich eben zu Besuch war, um Opa den Fernseher zu programmieren, ergab sich folgendes Gespräch:

Oma: Lisa, haste dir jetzt endlich mal einen neuen Führerschein beantragt? Ich habe mich schon erkundigt für dich, das kostet so um die 100 Euro.
Lisa: Waas? Dann mach ich das nicht.
Oma: Doch du musst, bitte, ich kann schon nicht mehr schlafen.
Lisa: Jaja, war nur Spaß, wenn ich umgemeldet bin, hole ich mir einen neuen Führerschein, ja? Ich habe momentan für sowas keine Kohle.
Oma: Ich habe immer schon richtig Albträume deinetwegen. Heute Nacht habe ich geträumt, dass du in einen Bus reinfährst und morgens anrufst: Oma, ich hatte einen Unfall. Und dann musste die Polizei kommen.
Lisa: Ja, ok, das ist schlimm, aber was hätte mein Führerschein daran geändert?
Oma: Ja, trotzdem. 

13.05.2012

Uhlala, das war atemberaubend





























































Terrace Hill über den Dächern Hamburgs morgens um 4. Lisa als Flaschensammler finanziert das Taxi nach Hause. Die Jungens in den roten Shirts finanzieren meinen Abend. So und jetzt ist erstmal Muttertag. Und dann ist auch schon... Vatertag... :) oh man. Meine Freude ist grenzenlos.

10.05.2012

It's a video?

Mensch, völlig vergessen! Bin eben per Zufall auf meine in Porto gedrehten Handyvideos gestoßen. Ursprünglich hatte ich mir überlegt, eine Art Videoblog in Portugal zu führen und jeden Abend ein Minivideo hochzuladen, aber das hat damals irgendwie nicht geklappt. Die möchte ich euch jetzt trotzdem nicht vorenthalten. Ich habe mir jetzt nicht die Mühe gemacht, die noch irgendwie kunstvoll zu drapieren, mit Musik zu unterlegen, zu schneiden oder Gedöns, aber das Rohmaterial finde ich auch so ganz hübsch (vor allem das Standbild von mir im zweiten Video). Am liebsten mag ich die besoffene Julia und ihren Schokokuchen. Der war aber auch gut! (Und gleichzeitig noch das schönste Restaurant mit dem besten Konzept, in dem ich je war.) Gute Nacht, meine Lieben.




09.05.2012

Das kuriose Phänomen der unbändigen Lust auf Currywurst Pommes mit Mayo nach einer ordentlichen Stunde Aquagymnastik. Diese himmelschreiende Inkonsequenz ist zum Heulen.

... und währenddessen erweist sich The Ballad of Davy Crockett schon den ganzen Tag als hartnäckiger Ohrwurm. Warum Davy Crockett? Ich weiß es nicht. Manchmal bin ich komisch. Ist nicht gerade der Chartstürmer aktuell. Ich werde es nicht mehr los (Vorsicht beim Anhören, da kommt man so schnell nicht wieder von los :)

So, ich fahre zu Andronaco nach Wolfsburg. Schön fleißig. Over and out.


02.05.2012

Kleine Dinger

Was diesen Tag bis jetzt so schön macht (muss auch mal gesagt werden):

Bereits von gleißendem Sonnenschein geweckt, genoss ich einen leckeren Kaffee zuhause, stellte zufrieden fest, dass meine (wahrscheinlich illegal) eingeführte Maracuja von Paulas Maracujastaude langsam nachreift, konnte ganz ohne Zeitstress in die Dusche hüpfen, meine frisch erblondeten Haare frisieren, um dann mit jeder Menge Zeitungslektüre bepackt zum UKE zu radeln, wo Dr. med. schon in einem Café auf mich wartete. Hamburg beschert uns heute Topwetter mit einem wolkenlosen Himmel bei fast 20 Grad und so reichen kurze Hose und Top vollkommen aus - ganz zur Freude des ölverschmierten Krankenhaus-Fahrradmechanikers, der mir kostenlos meine Fahrradreifen aufgepumpt, den Ständer neu geölt und die Schrauben festgezogen hat. Anerkennende Worte fand er auch noch (für mein Rad): Tolles, altes Modell, wirklich schön. Danke!

Mit meinem Toprad fuhr ich dann locker flockig zum NDR, freute mich des Sonnenscheins und des Lebens im Allgemeinen, genoss noch vor Schichtbeginn das Wetter auf dem Vorhof und höre nun die Pfauenschreie aus dem Hagenbecks Tierpark von meinem Büro aus. Der Polizist, der mich auf dem Weg angehalten hat, weil ich beim Radfahren telefoniert habe "ist genauso ne Ordnungswidrigkeit wie beim Auto, das wissen Sie doch" hat mich dann doch weiterfahren lassen (bestimmt wieder wegen Niedlichkeitsfaktor bedingt durch mein rosafarbenes Oberteil und weil ich ihn ganz zerknirscht und reumütig angelächelt habe).

Nachher gehe ich noch mit Dr. med. was trinken im Biergarten und irgendwie ist es gar nicht mehr so schlimm, dass ich morgen mit der Bachelorarbeit anfangen muss. Man sollte nicht so viel meckern, sondern lieber genießen, und wenn es die Arbeit ist, weil sie heimlich doch Spaß macht.

wack fall the daddy-o

Und so singen wir freudig all die Shanties, schunkeln uns in angenehm besoffener Bierlaune an einem schwülen Sommerabend dem Delirium entgegen. Oder sitzen nüchtern im Studio 2 in Lokstedt und überwachen den Soundcheck einer der wenigen Bands, die von sich behaupten kann, bei Carmen Nebel und in Wacken innerhalb eines Jahres aufgetreten zu sein. Zweiteres ist meine Geschichte von heute. Und auch die Geschichte, wie Daniel auf dem kaputten Fahrrad von Dr. med. losfuhr, um in ganz Eimsbüttel einen Bäcker zu suchen, der auch am Feiertag belegte Brötchen für die hungrigen Flensburger bereit hielt (wir haben zu zweit gearbeitet gestern). Und die Geschichte, wie danach die Managerin der Band zu mir sagt: Ach Lisa Liebes, sag doch was, der hätte doch nicht mit dem Rad los gemusst, du hättest doch mein Auto haben können! (Es war eines dieser schwarzen, ultraschicken Cabrios, ich glaube von MG). Ich weine immer noch. Und dann hat sie noch zu mir gesagt: Lisa, du bist so süß. Wenn du zum Konzert kommen willst, sag einfach Bescheid, wieviel Karten, und ich schick sie dir. Und dann hat sie mir Küsschen links und Küsschen rechts gegeben und ich war verlegen.

Meine Vermutung ist, dass das nur an den Lockenwicklern und meinem rosafarbenen Oberteil lag (der Niedlichkeitsfaktor), die ich mir heute morgen in wirklich sehr mühevoller Kleinarbeit ins feuchte Haar gedreht habe (ein Tipp von Gisela Schneeberger, die war nämlich gestern mein Gast und ihre Locken waren wirklich schön). Ich habe mich allerdings gefühlt wie Frau Flodder mit den gelben Wicklern im Haar und habe mich so auch noch anschließend in den Garten gelegt, damit die Locken trocknen und Zeitung gelesen, zum Amusement meiner Nachbarn mit Balkon. Wie dem auch sei, der Tag mit Santiano war trotzdem super, vielleicht gehe ich auch wirklich auf das Konzert und schunkel bei ein paar Bierchen mit den ganzen alten Muttis.

(Der Auftritt bei Carmen Nebel)

Der heutige Post ist also eher wie meine "Powerlocken" etwas platt, aber ich bin auch gerade derbe big-in-business was die Gästebetreuung betrifft und abends aufgrund des Wetters unterwegs, um wenigstens noch ein bisschen Sonne zu erhaschen. Es kann nur bergauf gehen. Morgen muss ich auch nochmal ran und dann zum Glück erst wieder am 14. Mai bei der Jazzkantine. Die Braunschweiger Jungs habe ich mir nämlich zur Betreuung gewünscht und auch bekommen (zur Wahl hätte auch Unheilig gestanden, aber - Lokalpatriotismus). A Propos Braunschweiger Jungs, a propos Bands: Fast vergessen hätte ich das Ben Howard Konzert am Freitag in der Großen Freiheit! Man oh man, da kribbelts schon im Bauch! Das ist Musik, die mir wirklich, wirklich gefällt. An wen ich bei den ganzen Liebesliedern wohl denken werde? 



Achja, verrückte, schöne Welt. Over and out. Und gute Nacht.

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