30.06.2013

Wurst und Öl und Mode

Es ist so einfach. Nach knapp zwei Wochen Toskana begrüßten mich meine Eltern mit einem grauen Maxikleid, einer großen Fenchelsalami und einer Flasche Olivenöl. That's it. Glücklich. Wurst und Öl und Mode. Dieses Interviewseminar übrigens, das weckte in mir indes einen inneren Aufschwung, einen bitter benötigten Ansporn. Da war jemand, der endlich, nach so langer Zeit sagt: Nein, Journalismus ist nicht tot. Jemand, der damit erfolgreich, der selbstständig ist, rumreist, die besten Geschichten sucht, eine Familie nebenbei schaukelt. Bis Mittwoch bin ich noch in der Ratgeber-Redaktion, dann heißt es Umzug in eine neue Stadt, neue Gesichter, neue Geschichten. Over and out.

28.06.2013

Zwei Tage Interviewtraining in Essen

"Playboy: Körperliche Untreue können Sie tolerieren? 
Bukowski: Ja! Körperliche Untreue ist eigentlich gar keine Untreue. Man strampelt sich ab, der Schweiß läuft. Man kommt oder auch nicht. Dann holt man sich einen Drink. Ficken ist ficken, da lässt sich schwer etwas gegen sagen. Aber so zu tun, als wollte man, und sich dann nicht wirklich auf etwas einlassen, das ist geistige Untreue."


Und über aller worste worst case scenarios haben wir auch gesprochen:
(Heidewitzka)



Und wir haben viel gelernt und wir haben schlecht geschlafen. Und ich wünsche mir viel mehr geistigen Input, denn das spornt außerordentlich an.

21.06.2013

60.000 ey

Das ist doch irre. Ihr seid super! Ich frage mich immer noch, was jemanden bewegt, meinen Quatsch zu lesen. Meiner impulsiv geleiteten Gedankenwelt soweit ein stückchenweit zu folgen, wie ich sie preisgebe (Angst vor Mördern, Angst vor Haien, nachts Gewürze in Gläschen füllen und darüber alltagsphilosophieren) und hier regelmäßig vorbeizuschauen, zumal ich durch meinen Job (die ehrwürdige Tageszeitung) kaum mehr dazu komme, abends noch weiteren Text zu produzieren. Ich würde so gern und meine guten Zeilen liegen schon Wochen, wenn nicht Monate zurück. Und jetzt muss ich auch schon wieder in meine neue Redaktion düsen - die Rezepte und Haushaltstipps dieser Welt rufen! Deswegen an dieser Stelle nur ein schnelles, aber aufrichtiges: Danke für's Lesen, das fühlt sich seltsam an, rockstarmäßig manchmal, und prinzipiell bin ich gar nicht so der aufmerksamkeitsgeile, selbstbewusste Mensch, ich tue nur so, wirklich jetzt - aber mir macht es Spaß, hier zu schreiben, mit einer Prise Ironie Zwischentöne zu liefern und mich etwas auszutoben. Quasi ne Schreibwerkstatt. 

20.06.2013

about Soulwork.






























Ich habe die Redaktion gewechselt. Meine redaktionelle Tätigkeit unterscheidet sich immens von der Arbeit in der Lokalredaktion. Ich kann mir die Zeit besser einteilen, kann vorarbeiten, kreativ ganze Seiten gestalten, es ist lässig. So viel zum Thema Arbeitschmarbeit.

Viel wichtiger jedoch ist das, was anschließend unweigerlich und täglich folgt: Der Feierabend. Und gestern, endlich, nach langer Zeit, hatte ich einen Feierabend, wie ich ihn mir öfter wünschen würde. Ich hatte keine Termine, keine Verabredungen. Nach einer laukalten Dusche und luftigem Klamottenwechsel habe ich mich nach Ewigkeiten mal wieder aufs Sofa gehauen und bin einer meiner Lieblingsbeschäftigungen nachgegangen: Zu Tisch in... auf youtube geschaut, folgenweise. Zu Tisch in ist eine meiner absoluten Lieblingsreportagen von arte. Halbstündige Besuche von Familien in verschiedenen Ländern, die kochen und etwas aus ihrem Alltag erzählen. Herr-lich. Ich liebe es. So verging der Abend, irgendwann packte ich ein paar Bierchen ins Gefrierfach und schaute weitere Folgen ohne Zeitdruck und ganz stupide. Herrlichst. Istanbul, Albanien, Serbien, Dänemark und Makedonien habe ich mir reingezogen und mich augenblicklich zurück nach Kreta gesehnt (die Folge ist übrigens auch sehr zu empfehlen, war doch Dakos, das Tomatenbrot, auch unsere tägliche Frühstücksmahlzeit für eine Woche).

Der Abend ging herrlich weiter, denn so langsam bekam ich dann doch Appetit und weil ich zu faul war, mir es gönnte, faul zu sein, entschied ich mich gegen Frischkost und öffnete stattdessen eine Dose mit Erbsen und Mohrrüben. Zwei Minuten im Topf erwärmt, etwas frische Muskatnuss (frische Muskatnuss hat im Prinzip mein Leben verändert, solltet ihr auch unbedingt verwenden) drüber gerieben und in einer großen Schale mit dem Löffel gefuttert, auf dem Sofa liegend, den Laptop auf dem Bauch und noch eine Folge geschaut. Richtiges Soulfood war das. Kurz danach ein Anruf. Mauni, fertig mit Ballett, ob wir uns in einer Minute an der Ampel treffen wollen, wollen wir, trafen uns, ich erinnerte an das mittlerweile gut gekühlte Bierchen, wir gingen ne Runde und das Bier löschte endlich den Durst,  wie es nur ein kühles Bier zu löschen vermag. Viel geredet, gelacht, gegrübelt. Und anschließend, gegen Mitternacht, als ich mir erlaubte, die Zimmer zu lüften, was nur mäßigen Erfolg versprach und auch brachte, putzte ich in aller Ruhe meine neu erstandenen Gewürzgläschen, verputzte noch ein kühles Bier, hörte traurige, nein, ruhige Musik und befüllte fast schon meditativ die kleinen Gläschen und dabei stellte ich mir vor, wie schön meine eigene Küche einmal wird, mit etlichen Gewürzgläschen und getrockneten Sträuchern von der Decke hängend, mit vollen Obstschalen und frischen Frühlingszwiebeln, mit kleinem Kräutergarten in der riesigen Fensterbank und einem herrlich großen, massiven Esstisch. Und ich wünschte mir, bald mal wieder - endlich - oppulent für meine Freunde kochen zu können, mit viel Zeit, langem Einkauf, bedachter Vorbereitung und dampfenden Töpfen und wunderbarem Bratduft in der Luft. Soulwork, nennt man das bestimmt. Arbeit, die der Seele gut tut, die ohne Druck und Störungen einfach geschieht, mit viel Muße und vielen Gedanken, die schweifen, während die kleinen Körnchen leise und bedacht in ihr Behältnis rieseln.

17.06.2013

Eine halbe Million!

Ich habe, laut Chef, den Klickrekord unserer Homepage für ALLE Ewigkeiten aufgestellt - die Holi-Ticker/Artikel samt Bildergalerien generierten fast eine halbe Million Klicks, das sind mehr als 50 Prozent aller Klicks auf der Homepage - Wahnsinn. Dementsprechend wurde ich heute gefeiert und mein Arbeitstag begann so :)

Also darf ich mich heute mit einer Nachdrehe, aka Bilanz beschäftigen. Feinstaubbelastung? Werden wir alle sterben? Was sagt die Polizei? Was sagt die Verkehrs-AG? Wie sieht die Bilanz der Veranstalter und überhaupt der Bürgerpark aus? Diggin in the dirt, baby. Over and out.

15.06.2013

Wochenenddienst

Auch so kann ein Arbeitstag bei mir aussehen. Schön, dagewesen zu sein ohne horrende Eintrittssummen bezahlt zu haben. Würde ich nochmal hingehen? Definitiv nein. Die Veranstaltung - älter als 25 war ungefähr niemand, soweit ich das überblicken konnte - sieht auf Bildern geil aus, ja. Und während sich die Hälfte meiner Timeline bei Facebook gerade neue Profilbilder in blau/gelb/grün/pink anlacht, bin ich froh, zwei Mal heiß geduscht und die ganze Scheiße wieder von meinem Körper abgeschrubbt zu haben. Es (Talkum) war überall: Nase, Haare, Augen (Kontaktlinsen!). Mit der Go Pro HD-Kamera sollte ich mich beim zweiten Farbwurf (den ersten habe ich noch komfortabel von der Bühne aus gefilmt) in die Meute gehen und mittendrin statt nur dabei spielen. Nach zwei Sekunden ist die ganze bunte Farbe braun und wirklich viele Leute um mich herum haben einen Hustenanfall bekommen. Mein Hals ist auch noch gereizt. Soviel zum Coolnessfaktor. Wer nicht dabei war, muss nicht traurig sein. Mecker, mecker, mecker, Lisa.
Andererseits soll mein Bericht auch nicht zu negativ klingen, schließlich hatte ich meinen Spaß und, von der Bühne aus sicherem Abstand betrachtet, sah der Farbwurf schon sehr cool aus. Aber jede Stunde? Einer hat gereicht. Musik hat gefetzt.

Danke dafür, Journalismus, dass mir jede Tür geöffnet wird, durch die ich schreiten möchte. Hier noch ein paar Fotos und jetzt endlich, um 22 Uhr: Wochenende! :)

Ps: Ich danke dem Typen von den Jägerettes, dass er mir seine Kontaktlinsenlösung geliehen hat - ohne die? Oh man oh man.
Pps: Das Schönste kommt zum Schluss: Auf dem Rückweg aus der Redaktion strahlte ein wunderschöner Regenbogen über Braunschweig, von dem die Festivalkinder wahrscheinlich gar nichts mehr mitbekommen haben im Rausch der Farben. Dieser Regenbogenmoment hat mich kurz innerlich seufzen lassen. Schöne Welt.















































12.06.2013

Sehnsucht wecken.












































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