22.11.2012

Klönschnack Inspiration

Dominic Blackmore via desire to inspire
































Dieses Sofa, diese Sessel, diese Vase, dieser Spiegel, diese Lampen, diese Farben, dieser Raum ...
Let's put it this way: Ich freue mich auf die nächsten Jahre, in denen ich so erwachsen werde, dass genügend Geld vorhanden ist durch meinen Job, ein toller Mann mit einem feinen Sinn für Stil (und auch einem ordentlichen Gehalt seinerseits) ebenfalls und eine Haus, das wir just kauften. Damit ich  mich endlich so einrichten kann, wie ich es möchte. Einen sehr sonnigen Donnerstag! Over and out.

19.11.2012

Zur See

Und dann schauten wir uns an und begannen einfach unsere Koffer zu packen, wir wussten nicht, wohin wir wollten, wir wollten nur Abstand, Abstand zu der Routine und Alltäglichkeit, die uns langsam in ferngesteuerte Hüllen verwandelte. Der Gewohnheit den Rücken kehren müssen, ab und an, um sich wieder daran freuen zu können, wir packten unsere zerbeulten Koffer und warfen schnell alles hinein, was wir meinten, für ein paar Tage zu brauchen, Handschuhe, einen dicken Schal, ein dickes Buch und eine Flasche Wein, für den ersten Abend, wo immer der stattfinden würde. Ab wann ist eine Reise eine Reise? Werden 20, 200 oder 2000 Kilometer nötig sein? 

17.11.2012

Ich sterbe vor Niedlichkeit!



























Moin. Für die Party heute Abend stehe ich heute Morgen in der Küche und bin fleißig am Backen. Den Niedlichkeitswettbewerb gewinnen dabei ganz klar meine Minischmini Oreotrüffeln, deren Masse gerade im Garten abkühlt. Sie kommen - nicht in Muffin - sondern in Pralinenförmchen, im Bild oben rechts zu sehen. So klitzekleine Miniwiniwürstchenkettchen, da geht selbst mir als Backablehner das kalte Steinherz auf. Die Oreotrüffelchen mache ich wie folgt:

2 Packungen Oreokekspackungen mit einer riesigen Stahlsuppenkelle kleinhauen und in einer Schüssel
mit 1 Packung Frischkäse und ein paar Tröpfchen feinem Rumaroma mit dem Mixer verrühren. Kalt stellen. In der Zwischenzeit zwei Packungen gehackte Mandel ohne Fett in einer Pfanne anrösten, wenn sie braun sind, sofort Herd aus, von der Platte ziehen, Zucker drüber streuen (nicht zu viel, sagt Opa) und vermischen. Dann den Krokant auf einen großen flachen Teller streuen und mit ein paar Tropfen Sonnenblumenöl vermischen, damit dat nicht klumpt. Wenn die Schokopampe kalt ist, so kleine Kügelchen formen, die in die Pralinenförmchen passen, im Mandelkrokant wenden et voilà. 

15.11.2012







































... und so passierte es ganz plötzlich, dass ich Kameramann vom Staatsorchester wurde.

13.11.2012

Kennt ihr die noch?


25 km

Wie lange braucht man für die Strecke wohl mit dem Damenrad? Werde das am Donnerstag wohl mal in Angriff nehmen. Alleine ohne Orientierungssinn. Schauen wir mal. Vielleicht nehme ich auch die Kamera mit, falls mir etwas absurdes oder witziges passiert und mir nicht die Puste ausgeht oder ich zwischenzeitlich erfriere. Nun gehts auf zum Kochkurs, weehuu!


Zweite Live Session

Nachdem ich euch neulich schon die Live Session von der großartigen Alela Diane gezeigt habe, hier nun meine derzeitige Lieblingsband the Lumineers im halbstündigen Liveset. Wie gut die sind, puh. Das ist genau meine Mucke. Bisschen Folk, bisschen Acoustic, Gitarre, Fiedel, Liebe, Schmalz, Träumchen. Ich versuche Tickets für das Konzert in Hamburg zu ergattern im Februar, vielleicht klappt es ja. Dann werde ich ein paar Freudentränchen vergießen wie damals bei Tallest Man on Earth und Regina Spektor. Hamburg ist schon die fetteste Stadt, was Konzerte betrifft, sorry Braunschweig. Hier ist leider der Hund begraben.

Hier nun aber das Sessionvideo. Ausrasten übrigens! In Charly Boy (Lied 2) singen sie doch tatsächlich von MEINEM METUCHEN. Glücksgefühle, Gänsehaut, Heimweh. Oh Gott, wie ich den unfassbar guten Italiener Torino 2, das Sushi Suzuki mit dem weltbesten Shrimpcocktail und das leider bereits seit 2 Jahren geschlossene thailändische Restaurant Sawadee vermisse (dort entdeckte ich meine heiße Liebe für Thaifood). Downtown Metuchen mit seinen knapp 13.000 Einwohnern gilt ja übrigens als Restaurantmeile New Jerseys. Ich sage ja, es war Schicksal, dass ich dort lande. Und schon wieder sind wir beim Essen und bei der Sehnsucht. Gehört halt irgendwie zusammen. Es ist wie verhext.

Zurück zur Musik: Ich persönlich hau mich ja ganz gern abends ins Bett mit dem Mac auf dem Bauch und höre mir so eine halbstündige Session an. Sehr entspannend und man kann danach gut schlafen. Hört es euch ruhig an, wenn ihr auf Folk steht. Heute scheint übrigens die Sonne. Noch besser. Over and out and about around the town in the cold, got nothing to do, ...



Einer geht noch: MARRY ME, MUMFORD AND SONS! Und wo wir gerade dabei sind, die aktuell vielleicht beste Band der Welt (auch eine meiner Lieblingsbands, aber schon ein ziemlich alter Hut. Da auf ein Konzert zu gehen? Scheiße, ich würde auf der Stelle in Ohnmacht fallen und den Mann heiraten, der mir Tickets besorgt. Ich meine das ziemlich ernst). Wie die Leute bei Little Lion Man abgehen, das ist so geil, das ist unbeschreiblich. Ich weiß noch, wo ich das Lied das erste Mal gehört habe. Es war in München und es war auch der Abend meines ersten Gin Tonics. Gleich zwei Mal neue Liebe an einem Abend. Der Konzertmitschnitt geht allerdings eine Stunde, also ein bisschen Zeit und Muße sollte man schon mitbringen. Vielleicht heute Abend, gemütlich im Bett mit einem Glas Rotwein und Mumford and Sons und dabei an die liebe Lisa denken, die den Link gepostet hat?



Jetzt aber: Over and out.

12.11.2012

Ich weiß, ich weiß, ich erwähnte es bereits. Nun tue ich es wieder, denn man kann es nicht oft genug sagen: Ich liebe Essen. Wirklich man. Ich liebe es über Wochenmärkte zu schlendern, Dinge zu probieren, die Farben, die Düfte, die Lebensmittelraritäten. Ich liebe Essen gehen in guten Restaurants, ich liebe es, stundenlang Foodblogs zu lesen, Rezepte zu speichern, nach Zutaten zu suchen und Kochbücher zu wälzen und ich liebe kochen, ich liebe schnippeln, würzen, abschmecken, brutzeln. Dabei bin ich natürlich längst nicht so gut, wie ich gern wäre. Ich kriege es zum Beispiel nicht hin, das richtige Verhältnis zwischen Sauce und Nudeln zu kochen, es wird immer zu wenig Sauce, ich kriege es nicht hin, die richtige Menge Essen für die richtige Menge Menschen zu kochen, entweder koche ich für eine Woche für eine Fußballmannschaft oder es ist so wenig wie eine buddhistische Fastenspeise. Ich habe noch nie einen Braten zubereitet oder ein Hühnerfrikassee oder ein Fischragout - ich wäre also gern wie eine richtige Mutter (nur ohne Kinder), die sowas einfach aus dem Hemdärmel schütteln kann. Und nicht zuletzt jedenfalls liebe ich es zu essen - nicht nur als Überlebens- sondern als Savoir-vivre-maßnahme. Meine Liebe zum Essen entstand ja, falls ich das noch nicht erwähnt habe, in den USA aus einer Not heraus, weil dort niemand aus meiner Familie kochen konnte oder wollte und man irgendwann, so lecker die New York Pizza ist, die Schnauze voll hat davon. Kurzum: Auch heute dreht sich mein Tag ums Essen. Der gute Mario kommt heute zum Dinner und es wird Hähnchenbrust mit Ofenkartoffeln und Champignonrelish und einen schlichten Rucola-Pinienkerne-Salat geben. Mjam. 

Aber das wollte ich eigentlich gar nicht sagen. Ich wollte eigentlich erzählen, dass ich hier in der Nähe einen Asiamarkt habe. Asiamärkte gab es in Hamburg zuhauf, für die meisten Großstädter ist das nichts besonderes, sie kaufen dort auch tatsächlich ein. Hier ist das irgendwie anders. Ich war jetzt zwei Mal da und war bis jetzt stets die einzige Deutsche, soweit ich das beurteilen kann. Bis auf mich gab es noch zwei Verkäufer und ein oder zwei andere Asiaten, die dort einkauften. Mit den Ausmaßen eines Rewes an einem Samstagabend um kurz nach halb 10 hat das bei Weitem nichts zu tun. Ich bin pro Asiamärkte. Wenn man schon nichts kauft, sollte man sich trotzdem mal hinein trauen. Denn ist man erst einmal durch die Tür, betritt man eine exotische Welt mit kuriosen bunten Konserven, die mit asiatischen Zeichen beschriftet sind. Es gibt regalweise getrocknete Nudeln: Reisnudeln, Bandnudeln, Mie Nudeln, Glasnudeln in großen und abergroßen Packungen. Es gibt Reispackungen, die so groß wie Rindenmulchsäcke aus dem Baumarkt sind, tiefgefrorene verschiedenste Fischsorten, eingeschweißte Tamarindenwurzeln, Thaibasilikum, frischen Galangal, verschiedenste Sprossen, Pak Choi, Minimaiskölbchen und so weiter. Ich bin beim ersten Besuch neulich schon aus dem Staunen gar nicht herausgekommen, habe Pak Choi, Nudeln, Minimaiskölbchen (und nochmal, weils so ein hübsches Wort ist: Minimaiskölbchen), Mungobohnensprossen, Sojasauce, Chilisauce und Hähnchen gekauft und habe mich mal an selbstgemachten gebratenen Nudeln versucht. Kracher und ich haben noch Röstzwiebeln drübergeschüttet und fanden es beide geil. 

Heute gab es Ginger Beer. Ginger Beer suche ich schon lange vergebens. Ich habe Anfang des Jahres in Wien einen großartigen Cocktail getrunken. Einen Moscow Mule. Bestehend aus Wodka, Ginger Beer und Salatgurke und einem Spritzer Limettensaft. Ein Träumchen. Seitdem bin ich auf der Suche nach Ginger Beer. Und was finde ich im Asiamarkt? Jep. Ginger Beer ist vergleichbar mit Ginger Ale, schmeckt aber viel stärker nach Ingwer und ist dadurch auch schärfer. Schmeckt gut jedenfalls, wenn man Ginger Ale mag, wird man Ginger Beer ... auch mögen.






























In diesem Sinne: Auf zum Asiamarkt, liebe Leute! Stimme mich nun mit einen Moscow Mule stilecht auf meinen Wok-Kochkurs morgen Abend ein. Cheers. 

11.11.2012

Nö.

Ich habe mir überlegt, ich erzähle doch nichts von meinem Nebenjob. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben und da ich im Dezember nochmal für zwei Tage arbeiten werde, um Geld für die Weihnachtsgeschenke zusammen zu bekommen, hülle ich mich lieber in geheimnisvolles Schweigen.

Für nächste Woche habe ich mich zu einem Kochkurs in der Volkshochschule angemeldet. Alles aus dem Wok. Mehr Beschreibung gibt es nicht. Ich bin gespannt. Er kostet ein Drittel von dem Kochkurs, den ich in Hamburg in der Kochschule gemacht habe, was nicht unbedingt schlecht sein muss. 

Die Idee, mein Zimmer zu streichen, kam mir spontan letzte Woche und nun strahlen zwei der vier Wände in der Farbe Muschel Gemütlichkeit aus. Richtig kuschelig ist es geworden und innerhalb von drei Stunden war die Arbeit heute Morgen erledigt. Best of Queen hat mich musikalisch beim Abmessen des Farbrandes, beim Abkleben und beim Malern begleitet. Danach ging es männlich weiter. Nachdem meine liebenswürdige Mitbewohnerin liebenswürdigerweise für uns beide Döner besorgte und ich ihn nach vier Minuten verputzt hatte, fiel ich für zwei Stunden in meine Tagesdecke gewickelt auf meiner Gästematratze in einen komatösen Schlaf und mich konnte nur der Impuls wecken, heute nochmal draußen spazieren zu gehen, was ich dann auch tat, zur Walhalla Skatehalle nämlich, um kurz den Kiddies beim Skaten zuzuschauen. Dort hörte ich von schrecklichen Skateunfällen mit aufgeplatzten Schädeldecken, herausquillenden Hirnen zum Beispiel und stellte fest: nein, ich bin kein Skatemädchen. Ich gehöre an den Herd.

In diesem Sinne: Gute Nacht.

10.11.2012

Poesie des Alltags ist, auf dem Fensterbrett im Bad sitzend, die nackten Füße in der Badewanne Halt suchend, das Fenster weit geöffnet, rauchend, und die bunten Lichter der Ampeln und Autos führen einen irren Tanz auf dem regennassen, schwarzen Asphalt auf, und man kann nicht sicher sein, ob das Frösteln auf den Armen vom Rausch des Weißweins, vom Nikotin, der Novemberkälte oder vielmehr von dem Moment selbst rührt. Die ratternde Straßenbahn, der leise Nieselregen, die quietschenden Reifen der Autos, sie vermischen sich zu einem urbanen Soundtrack des verregneten Samstagabends auf einer verschlafenen mittelstädtischen Kreuzung, mischen sich monoton mit dem Gefühl, das sich langsam und warm im Bauch ausbreitet. 

Poesie des Alltags ist oftmals schwer zu greifen, zu begreifen oder gar in Worte zu fassen, aber sie ist da, sie fühlt sich an, also ist sie real, man muss sie nur erkennen und in dem Moment spüren.

08.11.2012

Jetzt bin ich zuhause. Jetzt liege ich im Bett, mit Schlafanzug, habe ein bisschen Bauchweh und bin hundemüde. Mein Rücken tut weh, meine Schultern schmerzen, es ist wirklich nicht schön und dafür bekomme ich nicht genug Geld, aber es ist schon so spät, dass ich immer noch nicht das berichten kann, was ich hier seit gestern schreiben will, weil ich unbedingt endlich schlafen muss. An dieser Stelle Respekt an alle, die regelmäßig bis spät abends arbeiten und es gleichzeitig schaffen, noch ein Privatleben nebenbei zu führen. Genug der Nörgelei. Morgen Abend gehe ich in die Stadthalle. The Artist wird aufgeführt, das Staatsorchester spielt auf. Originalkomponist und Dirigent werden zugegen sein, jeweils dirigieren und Klavier spielen. Der Film, ein schwarzweiß-Film, der dieses Jahr den Oscar gewann (Trailer siehe zwei Zeilen weiter unten), ihr erinnert euch vielleicht, wird vom Staatsorchester dabei live vertont. Ich glaube, es wird ein wahnsinnig spannender und guter Abend. Ich freu mich sehr drauf.

 

(Hey, habt ihr gesehen, dass der Mann von Ein Schweinchen namens Babe mitspielt, Farmer Arthur Hoggett, Minute 1:17? Ganz großes Kino. Und wo wir gerade dabei sind, hier die große Arthur Hoggett Szene. Nur so nebenbei. Das erinnert mich daran, dass Anna und ich früher immer Rennschwein Rudi Rüssel geguckt haben, während Oma und Opa draußen das echte Schwein geschlachtet haben. Makabere Kinderwelt. Den Trailer erspare ich euch jetzt. Da kommen wir nur vom Hundertsten ins Tausendste oder vom Regen in die Traufe oder von Pest zu Cholera. Ihr wisst schon.)

 

Samstag ist gottseidank mein letzter Arbeitstag. So viel sei nur gesagt: Das ist mit Abstand, wirklich mit Abstand, der fürchterlichste Job, den ich je in meinem Leben gemacht habt, und ihr wisst, ich habe schon so einiges Fatales hinter mir. Ohne Scheiß, ich muss ganz schnell an ganz viel Geld kommen, damit ich nur noch dem frönen kann, worauf ich Bock habe. So geht das doch nicht, ich bin nicht für die harte reale Arbeitswelt geschaffen. Ich bin zu zart und zu wehleidig und zudem ein Feingeist. Man reiche mir Wein. Torte fürs Volk! War nur ein Witz. Finito für heute. Schlaft gut.

07.11.2012

Extremsportler kennen das sicherlich (...) 

Fortsetzung folgt. Ich bin unfassbar müde und kaputt. Gute Nacht.

06.11.2012

Spekulatius und Hüttenzauber

Achtung! Es ist soweit: Die Weihnachtssorten von Almighurt stehen in den Regalen. Ich empfehle Spekulatius mit großen Spekulatius Chunks - fast so gut wie Cookie Dough ice cream - a propos Eiscreme. Kurz ein wehmütiger Hamburgmoment: Bei Eis Schmidt gab es die unfassbare Sorte Zimtpflaume. Zimtpflaume! Der Mundorgasmus-Faktor war grenzenlos. Ach Hamburg. 

Entfernung zum Fernseher: Weit.
Back to Braunschweig: Ich trinke Hüttenzauber Tee mit einem Hauch von Rumaroma, eine Weihnachtsduftkerze verströmt behagliches Licht und Wärme und seit zwei Stunden schaue ich  wie hypnotisiert mareTV, nicht ohne Gefahr zu laufen, mir eine Nackenstarre einzufangen. Jep, ich habe es geschafft. Mein Fernseher ist angeschlossen und steht ungefähr fünf Meter von meinem Bett entfernt. Das ist natürlich etwas suboptimal, aber mit einem Fernglas geht es einigermaßen. Gemütlicher Nachmittag jedenfalls, gemütliche Bude, gemütliche Lisa in Pimmelhose und Hausschuhen. Wärmflasche habe ich jetzt mal gelassen, man muss ja nicht übertreiben. Aber ein gutes Glas Rotwein, ein knackender Kamin und ein Sonnenuntergang würden mich nun auf der Stelle in den (Gemütlichkeits-)Himmel katapultieren (und wenn es dabei noch aus der Küche duften würde, weil jemand irgendetwas mit Knoblauch oder Rosmarin anbriete? Nonplusultra in Sachen Behaglichkeit, Kuscheligkeit, Gemütlichkeit). Mein Zimmer ist nun fast fertig und ich ebenfalls, denn ich war heute Morgen mal wieder schwimmen, mein neues Hobby. Thema Zimmer: Einen neuen Teppich soll es noch geben, einen Pott Farbe und zwei neue Pflänzchen habe ich heute gekauft, weil ich schweren Herzens meinen geliebten Orangenbaum entsorgen musste. Läuse entwuchsen seinen Blättern. Bestimmt habe ich nachts einige eingeatmet. Und hinuntergeschluckt. Pfui. So, mehr wollte ich gar nicht, denn ich gehe gleich essen, mit Freunden, und vielleicht Mojitos trinken. Wenn sich jemand - zu Recht - fragt, wieso ich das jetzt erzählt habe, dem sei gesagt: Einfach sö. Ich wollte damit kund tun, dass es mir sehr gut geht, dass ich mich in meinem kleinen Zimmer wohlfühle, dass ich Zeit für schöne und belanglose Dinge wie Tee trinken, Filme schauen, Museumsbesuche, Schwimmen gehen, Spazieren gehen, Bücher lesen, ausschlafen, kochen und genießen habe. 

Das war es auch schon. Over and out and einen schönen und ebenso gemütlichen Tag.

05.11.2012

Fliegenpilz und Wuschelhaar











Da hat mein Philipp doch tatsächlich geheiratet.
Aber nicht die Olle links im Bild.

04.11.2012

Überdosis Fotografie

Spontan zur deutschen Fotografie fallen mir zwei Namen ein. Peter Lindbergh und Jim Rakete. Lindbergh eine imposante Erscheinung mit stattlicher Leibesfülle, Modefotograf, Rakete schelmisch und jungenhaft, Portraitfotograf, unbedingt analog, meist schwarz weiß. Nach dem einen ist sogar ein Tanzschuppen in Braunschweig benannt worden, der andere hat jetzt bis Dezember eine Ausstellung im städtischen Museum in Braunschweig. Stand der Dinge heißt sie und zeigt über 100 Portraits von Leuten aus Film und Fernsehen mit ihrer Lieblingsrequisite. Ich bin ein Fan von Jim Rakete, wenn man das so sagen kann. Seit ich den Film "Mein Leben" über ihn gesehen habe und nicht nur seine Fotos atemberaubend, sondern auch seine Art ziemlich dufte finde. Heute war Ausstellungseröffnung und ich bekam dank Micha und Gela und einer glücklichen Fügung eine exklusive Einladung und Herr Rakete kam auch. Whuaaah! Nun ist es ja so, dass ich anderthalb Jahre Promibetreuer beim Norddeutschen Rundfunk war und da eigentlich echt ein harter Hund wurde, was Hype und Kult um manche Leuten betrifft, aber heute war ich wirklich aufgeregt.



Ich entschied mich schon gestern Abend für ein dunkelblaues Kleid mit orangenen Punkten und PopArt am Saumen. Bisschen schick, bisschen nonchalant, bisschen dell'arte. Dazu eine schwarze Strumpfhose und meine grünen Boots. Zack. Bohème. Naja, zumindest war das mein Plan. Wie dem auch sei, auf jeden Fall wurde jeder Gast mit Handschlag von den zwei Organisatorinnen begrüßt und ich habe mich besser auch gleich vorgestellt. Schließlich handelt es sich um eine Ausstellung des Presseclubs Braunschweig (deswegen die Wahl meines Kleides, irgendwie muss man im Gedächtnis bleiben - so zumindest mein Gedanke). Kam mir ziemlich wichtig vor, so mit meiner Einladung in der Hand, auch wenn ich es nicht war. Schein ist alles manchmal.

Es gab Champagner, Weiß- und Rotwein, Würstchen im Schlafrock und anderen Fingerfoodkrams, viele ältere, gut situiert aussehende Menschen mit einer Affinität zur Kunst- und Kulturszene. Ich mitten drin und zwar ehrfürchtig, interessiert und gespannt. Ich mag Kulturszenen, generell würde ich fast sagen. So viele kreative und oder gebildete Köpfe auf einem Haufen. Nach einigen Grußworten folgte ein Interview mit dem Künstler und - nicht ohne mir noch zwei Würste im Schlafrock abzustauben - wanderten die Gesellschaft und ich anschließend ins Nebengebäude zur eigentlichen Ausstellung. Erst proppevoll, leerten sich doch allmählich die Räumlichkeiten und man konnte in Ruhe die großen Fotografien von Christoph Waltz über Axel Prahl bis Hannelore Elstner begutachten.

Ich habe mir dann gleich noch gegen eine kleine Spende das übergroße Ausstellungsplakat gesichert. Einfach weil es ein geiles Bild und Bleibtreu ein cooler Hund ist und weil diese morgendliche Überdosis Kultur für mich etwas ganz Besonderes war und mich dieses Plakat so immer daran erinnern kann.

Warum hat es mir so viel bedeutet?

Weil ich Fotografie liebe und weil ich Fotos liebe. Weil ich Fotografen als grundsätzlich sympathische Menschen empfinde und Ehrfurcht vor ihrer Kunst  und ihrer Profession habe. Weil bedeutende Leute dort waren aus der Kultur- und Presseszene Braunschweigs. Weil ich irgendwann dazu gehören möchte.





Ich habe ja noch nie wirklich Menschen fotografiert. Aber ich finde Portraitfotografie unheimlich spannend. Ich liebe zum Beispiel die ausdrucksstarken Bilder von dem belgischen Fotografen Stephan Vanfleteren. Seitdem ich in einer Ausstellung von ihm war, will ich meinen Opa fotografieren - ich weiß auch nicht, woher die Assoziation kommt... ähem. Menschen fotografieren ist wohl so ziemlich das schwerste, was es gibt. Schließlich sind wir alle eitel, hochauflösende Kameras undankbar. Es ist also erstmal schwer, willige und gleichzeitig spannende Modelle zu finden, dann noch Feingefühl im Umgang mit der Eitelkeit zu besitzen und ein gutes Foto zu schießen. Aber angespornt von den Fotos heute Morgen, möchte ich es diesen Winter mal probieren. Ich fänds ganz wunderbar, wenn sich Freiwillige bereit erklären würden, sich vor meiner Linse ein wenig zu präsentieren. Denkt mal drüber nach. So, jetzt reicht es auch erstmal mit dem ganzen Kunstgelabere. Ich hoffe, ich konnte einign Leuten den Besuch in der kleinen  Ausstellung von Jim Rakete schmackhaft machen.

Wenn nicht, trotzdem noch einen schönen Abend.
Over and out.

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