28.02.2013



To my beautiful girls.



25.02.2013

Es war einmal


2012" from unautre on Vimeo.

Einen Jahresrückblick gab es gar nicht auf diesem Blog für 2012. Wie konnte ich den vergessen? Hier habe ich einen gefunden. Kurz und schmerzlos. Mein 2012 war übrigens schön.

24.02.2013

Melancholiesause mit Sven Regener

Räucherstäbchen und Wildreis
Und Abende auf dem Balkon,
In Eppendorf ist morgen Flohmarkt
Und jeder nach seiner Façon.
Ein Date mit dem Dalai Lama
Und ein Griff ins Kosmetikregal
Und wenn's im Rücken mal weh tut
wird jede Bewegung zur Qual

Schön, wenn man liebt,
Was Mutter Natur einem gibt.
Was kann ich dafür, dass du mich nicht vergisst?
Ein geselliges Tier ist das Schwein
Und das Stachelschwein lieber allein.
Ohne dich will ich nicht,
Mit dir kann ich nicht sein.


Welche Band schafft es so gut wie Element of Crime, Gedankenspiele im Kopf anzuwerfen, wenn es draußen  nieselt und der Tag in der Dämmerung verschwindet? Kaum eine. Diese Band kann kaum überschätzt werden. Der Songtext ist übrigens ein Ausschnitt aus dem Lied Ein Hot Dog unten am Hafen vom Soundtrack des Films Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe. Ich wundere mich gerade eher, dass schon wieder Sonntag ist. 
(Den Abend beende ich jedoch nicht mit Element of Crime, nein, sondern mit dem samtweichen Eddie Vedder. Genau, dem Eddie Vedder von Pearl Jam, der hat nämlich den Soundtrack zu Into the Wild beigesteuert und der macht seitdem auch Sachen allein, zum Beispiel ein Ukulele-Album, und Guaranteed ist so ein schönes Lied, das soll erstmal einer nachmachen und das möchte ich niemandem vorenthalten.)

Eins noch. Gestern war ich kurz über Nacht in Hamburg und es war ein wunderschöner Abend. Mit viel Wein, güldenem Tequila, knuspriger Pizza, guten Gesprächen und netten Ansichten. Und vielleicht noch mehr.



22.02.2013























via markentreibstoff

20.02.2013

17.02.2013

Für eine analoge Kultur.

Hey na. Ich habe einen Büchereiausweis. Das haben, vermute ich, nicht mehr so viele Menschen. Und das finde ich schade. Weil zumindest die Stadtbibliotheken wirklich duftende große Räume, vollgestopft mit Fundgruben von Literatur über Musik bis Spiele sind - in Braunschweig gibt es sogar eine Artothek, wo man sich Kunst ausleihen kann. Wie fetzig ist das? Ich finde das wunderbar. Irgendwie spleenig, aber auch wunderbar. Braunschweig ist übrigens auch so sympathisch, weil man als Neubürger ein Jahresabo für die Bibliothek geschenkt bekommt - Kostenpunkt andernfalls: 12 Euro pro Jahr (übrigens bekommt man auch einmalig freien Eintritt in den Zoo). 

Ich möchte an dieser Stelle euch, liebe Leute, die ihr das Glück habt in einer Stadt mit toller Bib zu wohnen, für so einen Bibausweis begeistern. (Hamburg hat mit den Bücherhallen auch ein riesiges tolles Bibsystem, bei dem ich vier Jahre lang die aberwitzigsten französischen Filme ausgeliehen und geschaut habe. Lemming zum Beispiel. Das war ein ganz abgefahrener Film, bei dem Selda und ich bis zum Ende nicht wussten, ob wir lachen oder weinen sollten. Ein Lemming im Abfluss und am Ende ist eine Frau tot. Wie auch immer. Durch meine Erfahrung in den Bücherhallen Hamburg habe ich eines gelernt: Französische Filme sind abgefahren. Entweder grauselig schlecht, seltsam und makaber oder geniale, stille Meisterwerke, man weiß nie, was man bekommt.)

Ich habe mich also in Braunschweig als Neubürger angemeldet und einen Gutschein für einen Mitgliedsausweis bekommen. Letzte Woche habe ich mir das erste Mal etwas ausgeliehen. Drei CDs und zwei Filme - Zusatzkosten: Keine. Ich hätte auch 20 CDs, sechs Filme und 12 Romane mitnehmen können, wäre auch okay gewesen. Das schöne ist, man kann sich ja auf Verdacht Bücher oder CDs mitnehmen, auch wenn einem nur das Cover oder Einband gefällt - wenn der Inhalt schrottig ist, hat man nichts verloren. 

Kurzer Schlinz in meine Auswahl mit einigen Worten dazu. Weil Sonntag ist und ich einen Feierabendwhisky trinke, im Bett liege und schöne Musik höre. Das habe ich heute zum ersten Mal gemacht. Das mit dem Whisky und einem Eiswürfel.


Jakob Dylan ist - wer hätte es gedacht, vielleicht verrät es ja auch der Name -  der Sohn vom großen Meister Bob und ebenfalls Sänger. Seine rauchige Stimme und sein Gitarrensound gefallen mir richtig gut, das ist wunderschöne Musik, bestens geeignet für Roadtrips, tippe ich mal - das zweite Album women + country liebe ich aber noch ein bisschen mehr. Verbinde gute Stunden damit. Gute Melancholiestunden, wie das halt so ist mit den Countryboys. Guter Mann, der trinkt bestimmt auch gern mal Whisky. (They've trapped us Boys ist vom Album Women + Country).




Ich mochte Reinhard Mey schon immer - das ist nun wirklich Roadtrip-Musik. Zu Reinhard Mey gehört eher ein Wein als ein Bier und ein Sonnenuntergang als ein Sonnenaufgang und lieber zu zweit auf dem Sofa eingekuschelt sein als sich auf dem Weg zur nächsten Party befinden. Mey ist ein wunderbarer Geschichtenerzähler mit einer ganz angenehmen Stimme, nicht so protestierend wie Wader und besser als Wecker. Ich mag ihn sehr und auf dem Doppelalbum sind ganz viele schöne Lieder, die ich noch nicht kannte. Für Reinhard Mey Fans eine Empfehlung.



The National höre ich noch nicht so lange. Was soll ich sagen? Eine tolle Band. Mehr als das Boxer Album kenne ich noch nicht, aber schöne Texte, etwas lauter und rockiger. Ich kann auch gar nicht so genau sagen, was mir an der Band so gut gefällt. Ich liebe, liebe, liebe das Lied einfach (hier nochmal in der Live-Version). Wenn ich das höre, höre ich auf zu reden und höre zu, drehe die Lautstärke auf und versinke kurz für die drei Minuten, um einfach zu lauschen. Das passiert nicht oft. Bei dem Lied schon. So fühlt sich momentan Glück an. David Letterman kriegt sie alle.



Son of Rambow

Mama fand ihn eher scheiße. Ich finde die Bilder, das Licht und die Perspektiven des Films einmalig, die Geschichte ist herzerwärmend. Erinnert irgendwie an Little Miss Sunshine, ist aber doch ganz anders. Der Soundtrack ist ein Zusatzschmankerl und nur für die Idee sollte der Film schon eure kalten Herzen erwärmen: Schadet nicht, den gesehen zu haben!



A serious Man

Den Film habe ich mir ausgeliehen und zuhause bemerkt, dass ich den schon im Kino gesehen habe. Abgefahrener Film über eine abgefahrene jüdische Familie mit schrägem Humor, sehr gelungenem Soundtrack, großartigen Schauspielern und einem sehr unbefriedigenden Ende. Man möchte ausrasten, denn nichts wird gut, auch wenn das immer alle sagen. Ihr werdet euch totlachen. Die Coen-Brüder haben den ja auch gedreht - was will man da erwarten? Ich verbinde mit dem Film schönen Erinnerung: Schau-Empfehlung.



Ich finde es schön, wenn man ein gut gefülltes Bücherregal und kein Kindle-Gerät im Zimmer hat. Ich finde den Geruch von Büchern ebenso gut wie Duftkerzen. Ich finde es auch schön, wenn man Zeitschriften in der Hand hält, sich Kaffeetassenränder auf einzelnen Seiten abzeichnen, wenn sie zerknautscht sind, wenn sie benutzt sind - eMags sind toll, aber eine Kultur des Anfassens ist nicht zu verachten, analoge Speichermedien für die Ewigkeit. Zum Ausleihen, zum Verschenken, mit Liebeswidmung auf der ersten oder der letzten Seite.

Gute Nacht und eine schöne Woche. Over and out.

15.02.2013

Farewell, my friend.

Auto auf dem Hof geparkt, Heckklappe geöffnet, gerade das Fahrrad mit der nötigen Anstrengung reingewuchtet, großen Koffer auf dem Beifahrersitz verstaut. Postbote kommt.

Postbote: Guten Morgen. Na, Sie gehen auf große Reise?
Ich: Jap. Fahre zu meinen Eltern. Auto waschen, Fahrrad reparieren, Wäsche waschen.
Postbote: Das ist doch schön. Wo geht's denn genau hin?
Ich: Nach Peine.
Postbote: Peine ist doch immer eine Reise wert.

In diesem Sinne. Reinhard Mey rein, Zündschlüssel umdrehen und in neun Stunden geht es in die schöne Heimat, wo der Kühlschrank voll und die Bude warm und vertraut ist.

14.02.2013

Übrigens

DNA-Tests für Verzehrfleisch. Bitte. Kauft doch einfach euer Fleisch bei einem Anbieter eures Vertrauens, gemeint ist ein Schlachter. Es muss nicht jeden Tag Fleisch sein, es kann auch gar nicht jeden Tag Fleisch sein. Vor allem nicht ein ganzes Ferkel für 7,99 Euro. Es lag einfach neben dem Joghurt eingeschweißt. Obwohl rein optisch offensichtlich mal ein Tier gewesen, ist dieses Angebot an Widerwertigkeit kaum zu übertreffen. Ein ganzes Tier für knapp 8 Euro (gesehen bei netto)! Ich bin keine Vegetarierin und schon gar nicht militant. Aber das geht zu weit. In was für einer Welt leben wir eigentlich? Das ist eine perverse Scheiße, von der ich nicht weiß, wo sie noch hinführen soll. 


Das Foto habe ich vor zwei Jahren in Hamburg im Supermarkt aufgenommen. Drei Tage später war ich wieder dort, das arme Ferkel lag immer noch im Regal. Weil es niemand kaufen wollte, wurde das Angebot auf 2,99 Euro heruntergesetzt.

13.02.2013

Ein kalter, harter Betonboden, ein bunter, abgewetzter Flickenteppich.
Ein warmes Toastbrot mit gesalzener Butter und Omas Erdbeermarmelade.
Ein Sommertag am See und zwei Parkbänke, die sich gegenüber stehen.
Symbolisierte Gegenwelten, die sich niemals treffen.
Ein letzter Rest harter Schnee auf dem dreckigen Asphalt.
Eine Uhr, die tickt und es wird nichts passieren.
Das ist keine Poesie, das ist die Wahrheit am Frühstückstisch.

Guten Morgen im Februar.

Mich überkommt in letzter Zeit oft das Gefühl, dass ich sofort meine Klamotten in einen Koffer schmeißen und verreisen möchte, am besten allein, sowas wie Irland, im Regen spazieren gehen und mich an diesem Saftgrün und an diesen Schafen erfreuen und Fotos machen, die Geschichten erzählen, Geschichten für Daheimgebliebene, Geschichten für Heimatneurotiker und als Erinnerung für mich. Ich möchte ganz doll und viel schlafen - mache ich - ersteres nur in Gedanken wie Dornröschen und zweiteres zwar exzessiv, aber kaum erholend. Ja. Ihr ahnt es. Die Winterdepression, sie greift um sich. Trotz winterlicher Sonnenstrahlen möchten einige von uns, mich eingeschlossen, lieber die nächsten Monate in eine Decke gekuschelt durchschlafen. Die Wintersonne, sie wärmt nicht so richtig das Herz. Man hat kaum Hach-Momente und spiegelt sie dann, so mögen sie sich doch zeigen, doch nur auf sein eigenes verwurschteltes, verschlafenes Ich. Und dazu, finde ich, zu dieser kleinen temporären Melancholie, braucht man einen Soundtrack, der oftmals besser hilft als die leckerste heiße Milch mit Honig oder ein warmes Wannenbad. Und manchmal hört man diese Lieder, die einen von Zeit zu Zeit in eine Stimmung versetzen können, die nur in bestimmten Momenten möglich ist. Bei mir ist das so mit dem Boxer-Album von The National. Der Aufmacher der Platte untermalt so wunderschön mein derzeitiges Empfinden, dass ich eigentlich nur im Bett liegen und dieses Lied hören kann und möchte. Die tiefe Stimme des Sängers tröstet eher, als dass seine traurigen Worte die Seele verletzen können. Eines dieser wenigen, nahezu perfekten Liedern, würde ich sagen. Weil ich denke so, wir bauen uns doch alle immer sowas wie ein fake empire auf und wir spielen alle mit, bis wir irgendwann mal zur Ruhe kommen und darüber nachdenken, dass das eigentlich völliger Quatsch ist.
Aber ich kann das nicht so gut beschreiben wie eben the National.




03.02.2013

Antipasti for my friends.
























Nichts. Zu tun am Sonntag. Aufgestanden, Gemüse geschnitten, gebraten, gesalzen, gepfeffert, mit Minze, Basilikum und Rosmarin gemischt, hier und da ein bisschen gehackten Knoblauch drüber, Parmesanhobel, Ziegenkäse mit Honig. Klar, die Küche hat gestunken wie nichts Gutes, aber endlich mal wieder drin stehen zu können, um was anderes als Schokomüsli zuzubereiten, das war mein Sonntag und mein Sonntagshighlight. Und zu Selda mit dem Rad in vier Minuten fahren zu können, um sich für eine halbe Stunde auf einen Kaffee zu treffen, einfach, weil es jetzt immer geht. Das war mein zweites Highlight. Und das dritte folgt jetzt: Laptop zu und Buch lesen :) Einen schönen Sonntag. Over and out.

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