24.08.2011

Verschiebung

Morgens und nachts kommen mir immer die besten Ideen. Damit ergeben sich jedoch zwei Probleme. Erstens schlafe ich nachts. Wenn ich aufwache und einen schönen Gedanken, manchmal auch nur einen Satz im Kopf habe, fehlt mir meist die nötige Peilung und Muße, das Licht anzumachen, Papier und Stift zur Hand zu nehmen und es aufzuschreiben. Zweitens habe ich morgens kaum Zeit. Hinsetzen und Text verfassen? Das ist kaum möglich und würde meine ganze Morgenroutine ins Wanken bringen. Routine ist die halbe Miete im Leben, sie bringt gewisse Ordnung dorthin, wo sonst nur Chaos herrscht. Ich sitze wieder an meinem Schreibtisch mit der schummrigen Lampe, draußen ist das nächste Gewitter vorbei gezogen und schafft ein wenig Kühlung in der stickigen Augusthitze (das ich sowas dieses Jahr nochmal behaupten kann). Ich bin schläfrig, es ist schon spät, ich sehne mich nach wohltuendem Schlaf, denn der Wecker wird mich um sechs Uhr aus der Fassung bringen. Ich vermisse das Geräusch der klappernden Laptoptasten, ich vermisse es zuzuschauen, wie der Text im Dialogfeld Zeile um Zeile langsam wächst, wie ich ihn verändere und kürze und nachdenke. Ich habe Lust zu schreiben, doch ich bin so schläfrig. Ich sehne mich nach Zeit, nach Zeit, die mir frei zur Verfügung steht, zum Schreiben am liebsten. Am liebsten an einem Ort ohne Störungen, ohne Radio, Internet oder Telefon. Dann würde ich schreiben. Es wäre das Paradies. Vielleicht finde ich diesen Ort demnächst.

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