08.03.2012

Hierzu würde mich mal eure Meinung interessieren


Gerne in die Kommentarbox mit den Meinungen. Also ich persönlich dachte erst: Das ist unser Zeitalter, in dem so etwas möglich ist, hoffentlich klappt es, dann klappt noch viel mehr, ich will mitmachen. Dann dachte ich: Ich soll Geld spenden und damit praktisch das ugandische Militär unterstützen, hm. Und dann dachte ich: Aber wenn man immer hinter allem eine Verschwörung sieht, haben Leute nie eine Chance etwas zu erreichen. Und dann dachte ich: Und amerikanische Politiker unterstützen das einfach so, weil sie helfen wollen? Alles nicht so einfach mit der Schwarzweißmalerei. Und dann dachte ich: Gut, jetzt hast du das Video gesehen, wie du so oft solche Videos schon gesehen hast, machst den Computer aus und alles ist wieder gut bei dir. Heutzutage in dieser friedlichen kleinen Welt, in der wir wie in einer winzigen Blase leben, empört sich niemand mehr, schon gar nicht für andere. Ich ja auch nicht, ich gebe es zu. Und es geht ja schließlich nicht nur um diesen Mann, es ist ein Beispiel von vielen. Kommentare bezüglich Naivität halte ich übrigens nicht für klug, das ist zu einfach. Mich würde eure Meinung zu solchen viralen Aufforderungen interessieren und ob es irgendwas in euch auslöst. Aber bitte mit Bedacht.

Achso, was mir gerade noch einfällt zum dem Thema Mitgefühl, Aktionismus usw. Wer sich mal einlesen möchte in dieses schwierige Thema, ist mit Susan Sonntag - Das Leiden anderer betrachten gut beraten, meiner Meinung nach. In dem kleinen Buch beschreibt die Schriftstellerin, warum viele Leute kaum noch Mitgefühl empfinden, sobald es um jemand anderen außerhalb ihres Bekanntenkreises geht, wie die Medien mit Katastrophen (Krieg, Natur) umgehen und wie man solche und daran gebundene Schicksale empathisch darstellt, um zu informieren ohne Sensationsgier und um Empathie hervorzurufen. Denn bei dem Video wird unter anderem kritisiert, dass Schicksale wie das von Jacob in diesem Fall ausgenutzt werden, um mehr Dramatik zu erzeugen. Diese Ambivalenz wird in dem Buch verhandelt, auch wenn es vorangig um Photographie geht, mit der sich Sontag zu Lebzeiten intensiv beschäftigt hat.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

krasses video auf jeden fall...

Lisa hat gesagt…

Ach und hierzu noch ein interessanter Link:

http://blog.zeit.de/netzfilmblog/2012/03/08/joseph-kony-2012-social-media-uganda-film/

Ich merke schon: Ohne Facebook bin ich ganz schön hintendran...

Anonym hat gesagt…

also mich hats ehrlich berührt, aber ich würde kein geld hinsenden, weil man ja auch nicht weiß ob es ankommt. kp

Anonym hat gesagt…

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,820110,00.html

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