13.02.2013

Guten Morgen im Februar.

Mich überkommt in letzter Zeit oft das Gefühl, dass ich sofort meine Klamotten in einen Koffer schmeißen und verreisen möchte, am besten allein, sowas wie Irland, im Regen spazieren gehen und mich an diesem Saftgrün und an diesen Schafen erfreuen und Fotos machen, die Geschichten erzählen, Geschichten für Daheimgebliebene, Geschichten für Heimatneurotiker und als Erinnerung für mich. Ich möchte ganz doll und viel schlafen - mache ich - ersteres nur in Gedanken wie Dornröschen und zweiteres zwar exzessiv, aber kaum erholend. Ja. Ihr ahnt es. Die Winterdepression, sie greift um sich. Trotz winterlicher Sonnenstrahlen möchten einige von uns, mich eingeschlossen, lieber die nächsten Monate in eine Decke gekuschelt durchschlafen. Die Wintersonne, sie wärmt nicht so richtig das Herz. Man hat kaum Hach-Momente und spiegelt sie dann, so mögen sie sich doch zeigen, doch nur auf sein eigenes verwurschteltes, verschlafenes Ich. Und dazu, finde ich, zu dieser kleinen temporären Melancholie, braucht man einen Soundtrack, der oftmals besser hilft als die leckerste heiße Milch mit Honig oder ein warmes Wannenbad. Und manchmal hört man diese Lieder, die einen von Zeit zu Zeit in eine Stimmung versetzen können, die nur in bestimmten Momenten möglich ist. Bei mir ist das so mit dem Boxer-Album von The National. Der Aufmacher der Platte untermalt so wunderschön mein derzeitiges Empfinden, dass ich eigentlich nur im Bett liegen und dieses Lied hören kann und möchte. Die tiefe Stimme des Sängers tröstet eher, als dass seine traurigen Worte die Seele verletzen können. Eines dieser wenigen, nahezu perfekten Liedern, würde ich sagen. Weil ich denke so, wir bauen uns doch alle immer sowas wie ein fake empire auf und wir spielen alle mit, bis wir irgendwann mal zur Ruhe kommen und darüber nachdenken, dass das eigentlich völliger Quatsch ist.
Aber ich kann das nicht so gut beschreiben wie eben the National.




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