08.03.2012

Die größte aller Ängste der Lisa B

...ist mit Abstand von einem weißen Hai gefressen zu werden. So geschehen wieder einmal letzte Nacht. An sich war es ein perfekter Abend. Mit Wehmut gedachten mein American Buddy und ich der großartigsten Betten, auf denen wir jemals genächtigt haben: den Sheraton Flughafenhotel-Betten am JFK. Damals mussten wir dort übernachten, weil wir am nächsten Morgen bereits um kurz nach 6 Uhr morgens Richtung Santa Barbara, Kalifornien geflogen sind. Meine Über-Gastmutter hatte uns netterweise die Übernachtung geschenkt und so kamen wir in den Genuss dieser wirklich perfekten Betten, obwohl nur vier Stunden Schlaf dabei heraussprangen, waren wir traumlos und tiefenerholt am frühen Morgen erwacht. Letztlich hätten wir auch eine Woche in den Betten Urlaub machen können, wir wären definitiv genauso erholt gewesen, halt nur ohne Palmen.
Die berühmt berüchtigten Sheraton Betten. Wenn ihr jemals über JFK fliegt, schlaft hier ruhig ne Nacht, es wird die zweitschönste Nacht eures Lebens (nach der Hochzeitsnacht bestimmt)! 

4 Uhr morgens, New York City erwacht.








Die Nacht begann sehr gut. Ich ging um kurz nach 10 Uhr schlafen, mein Wecker zeigte an "noch 9 Stunden 40 Minuten bis der Wecker klingelt". Besser geht es nicht. Die Nacht verlief bis zu meinem ersten Erwachen gottseidank traumlos. Gottseidank traumlos deshalb, weil ich, unter anderem, dafür bekannt bin, die abstrusesten Träume zu haben. Zum Beispiel habe ich einmal geträumt, dass meine Oma von einem lila Wildschwein gefressen wird. Das war schrecklich und klingt nach LSD, aber für meine Fantasie brauche ich keine Halluzinogene. Heute Morgen um 6 Uhr 20 schaute ich das erste Mal völlig erholt auf den Wecker und war prinzipiell fit wie nur irgend möglich. Stattdessen drehte ich mich jedoch nochmal um.

Großer Fehler, wie sich schnell herausstellte. Denn als ich dann um 8 Uhr von meinem Wecker tatsächlich aus dem Schlaf gerissen wurde, stand mir der kalte Angstschweiß auf der Stirn. Das große Meer, Lisa lässt sich treiben, weißer Hai kommt, Lisa flieht. Nächster Traum: Das große Meer, Lisa schnorchelt, plötzlich ein Schatten, Weißer Hai nähert sich langsam, Maul öffnet sich, Lisa Panik. Nächster Traum: Lisa und Papa baden im Fluss, plötzlich panische Handbewegungen von ihm, mich wissen lassend, schneller zu schwimmen, weiße Haiflosse hinter uns. Wecker. Man kann sich vorstellen, dass ich nach knapp 9 einhalb Stunden Schlaf überhaupt nicht ausgeruht bin. Ich musste die erste Viertelstunde eben im Bett erstmal klar kommen, mir ans Herz fassen, meinen Puls fühlen und verstehen, dass ich gerettet bin. Wieso schläft man in solchen Nächten allein und kann bei niemandem unter den Arm kriechen?

Ich gebe es hier frei und offen zu: die wirklich allerschlimmste größte meiner Ängste ist, dass ich von einem weißen Hai gefressen werde. Oh man, das muss wirklich so schlimm sein, schlimmer als alles andere. Schwimmen, Haiflosse, Tod. Oh man. Wenn ich daran denke, kriege ich schon Angstbauchschmerzen. Ansonsten wünsche ich aber allen einen wunderschönen Donnerstagmorgen. Hier in Hamburg scheint die Sonne, die Möwen kreischen und in einer Woche habe ich Geburtstag - und wo wir gerade dabei sind: das allerschlimmste, was man mir übrigens schenken könnte, ihr ahnt es bereits, wäre ein Cagediving Gutschein in Südafrika, wo man in einem Stahl- oder noch schlimmer: Plexiglaskasten ins Meer gelassen wird und dann mit großen Brocken Fleisch weiße Haie angelockt werden, die versuchen, durch das Stahl zu stoßen und mich zu fressen.. Oh Gott, das ist so schlimm, wer tut so etwas? Ich hingegen wünsche mir lediglich einen Mörser, um Gewürze zu zermörsern.
Liebe, Gesundheit und Wohlstand.

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