17.04.2012

Geheimratsecken

Die ersten zwei Umzugskartons voller Bücher stehen schon in der Heimat und hinterlassen eine seltsame Leere auf dem durchgehangenen Regal. Zugegeben passt jedoch mein Buddha ganz gut in die hinterbliebene Ausbeulung. Die beiden umrahmenden Fotografien sind meine ersten selbstentwickelten Fotos. Man konnte sie all die Jahre leider nicht sehen, weil sie hinter den Büchern versauerten - also hat das schleichende Umziehen doch etwas Gutes. Mein Zimmer sieht jetzt so clean-chic-mäßig aus, da stehe ich ja gar nicht drauf, aber sei es drum. Ordentliches Zimmer macht Gedanken frei für die Bachelorarbeit (die nach meiner Entspannungstour durch Portugal auch wirklich begonnen wird). 

... und so werde ich bald den Sommer auf meinem Bett liegend verbringen, so gemütlich wie auf diesem Foto, an meiner Arbeit tüfteln und dabei Paolo Conte hören, denn: Ja man! Ich liebe Paolo Conte! Seit einer Doku, die ich über ihn mal gesehen und festgestellt habe, dass er so ungefähr der sympathischte (also der meist sympathische... schlecht zu steigerndes Wort) Mensch der Welt ist. Er spricht eigentlich nur italienisch, singt aber auch auf französisch und englisch und auch mal alles gemischt. Einfach, weil ihm die Poesie so in den Kopf steigt. Und er sagt über sich selbst, dass er gar nicht singen kann, aber es gibt Menschen auf der Welt, die ihren Sohn Paolo nach dem Sänger benennen, weil sie ihn so verehren. Er sieht ganz arg verlebt aus, hat eine Stimme wie ein Reibeisen, steht mit 75 Jahren aber immer noch auf der Bühne. Was soll ich sagen? Traummann. In Bezug auf den Geniefaktor.

Via con me: Das erfolgreichste Lied von Conte hat "Ausrastefaktor" bei seinen Konzerten. Wie gern würde ich mal zu einem Paolo Conte Konzert, und ich würde dabei Whisky trinken, weil es dazu gehört oder mindestens einen schweren Rotwein und ich würde rauchen, obwohl ich dem ganzen ja abschwören wollte, weil es dazu gehört und ich würde mich zurück lehnen und seiner wunderbaren samtigen Stimme lauschen. Den ganzen Abend.

 

... aber zurück zu den Umzugskartons: meine Kochbücher müssen bis zum Schluss bleiben. Es gibt noch viel zu lesen, zu lernen und zu kochen. Ich wünsche einen schönen restlichen Dienstagabend. Und zieht euch an einem schönen Abend ruhig mal ein bisschen Conte rein. Gute Musik schadet nie. Ich meine, es ist natürlich dreist zu behaupten, was gute Musik ist und was nicht. Aber lässt sich über einige Musiker streiten? Wenn Musik, während ich ihr lausche, in mir auslöst, dass ich mich sofort an einen lauschigen Platz irgendwo bei Sonnenuntergang versetzt fühle, dann ist das indiskutabel ziemlich gut. Over and out. 





2 Kommentare:

tien hat gesagt…

das Bild habe ich gemaaacht (:

Lisa hat gesagt…

Jaaa und ich benutze deinen Computer :)

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